VDMA Holzbearbeitungsmaschinen: Rekordniveau bei der Nachfrage, Herausforderungen bei den Produktionsbedingungen

02.06.2022

VDMA Holzbearbeitungsmaschinen: Rekordniveau bei der Nachfrage, Herausforderungen bei den Produktionsbedingungen

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Weimar, 13. Mai 2022 – Immer weiter klafft die Schere zwischen globaler Nachfrage und der Produktion von Holzbearbeitungsmaschinen auseinander. Im ersten Quartal 2022 und selbst im März, der schon von der Ukraine-Krise überschattet war, erlebten die Unternehmen einen erneuten zweistelligen Nachfrageschub auf Rekordniveau. Gleichzeitig wuchs der Umsatz um nur
4 Prozent, angesichts der mannigfaltigen Probleme in der Branche kein überraschendes Ergebnis.

„Wir haben nicht genügend Komponenten und Material, und das Verfügbare wird immer teurer. Die sprunghaft steigenden Einkaufspreise sind ein großes Problem für Hersteller, deren Auftragskalkulationen für größere Projekte sich nun als viel zu niedrig angesetzt herausstellen“, erläutert Markus Hüllmann, Vorsitzender des VDMA Holzbearbeitungsmaschinen, anlässlich der Mitgliederversammlung 2022 in Weimar. „Das trifft einige Unternehmen hart. Und es kommt hinzu, dass manche Maschinen wegen fehlender Komponenten gar nicht fertig werden, oder dass dann wegen diverser Logistik-Probleme die Auslieferung an die Kunden klemmt.“

Gutes Jahr 2021

Trotzdem zeigt sich der Fachverband zufrieden mit dem zurückliegenden Jahr. Im Jahr 2021 konnten die Rückgänge des schwachen ersten Corona-Jahres 2020 mehr als wettgemacht werden. Die Produktion stieg um 17 Prozent auf 3,4 Milliarden Euro. Die Exporte wuchsen um 8 Prozent auf 2,3 Milliarden Euro, deutlich überflügelt noch vom Wachstum des Inlandsmarktes, der erstmals die Milliardenschwelle überstieg. Folglich ging die Exportquote auf 68 Prozent zurück.

Beim Export liegen die beiden Top-Märkte China und USA mit rund 260 Millionen Euro gleichauf, nachdem China im Vergleich zum Vorjahr um 18 Prozent weniger deutsche Holzbearbeitungsmaschinen abnahm, die USA hingegen 28 Prozent mehr. Österreich (+24 Prozent), Polen (+3 Prozent) und Frankreich (+9 Prozent) folgen auf den Plätzen 3 bis 5.

Die Exporte in die Krisenregion Russland, Ukraine und Belarus machten in den vergangenen Jahren jeweils rund 5 Prozent der gesamten Ausfuhren aus. Der abzusehende Entfall eines erheblichen Anteils in dieser Ländergruppe wird für den Großteil der deutschen Hersteller leicht verkraftbar sein; einige wenige allerdings sind hier überdurchschnittlich stark betroffen – vor allem Ausrüster der primären Bearbeitungsstufe. Der aktuelle Corona-Lockdown in Shanghai und anderen Regionen der Volksrepublik China, wo eine ganze Reihe der Hersteller Fertigungsstätten betreiben, dürfte diesen wichtigen Markt bremsen und auch den Engpass bei den Zulieferungen von elektronischen Bauteilen nochmals verschärfen. Beim Export stehen also einige Fragezeichen hinter bedeutenden Ländern, für die aber zumindest teilweise in anderen Regionen Ersatz gefunden werden kann.

Prognose ungewiss

Die unwägbare Gesamtsituation im Maschinenbau lässt solide Prognosen derzeit kaum zu. Die Auftragsbücher sind weiter gut gefüllt, aber die genannten Probleme auf der Einkaufsseite sind gravierend und werden die Branche voraussichtlich noch bis ins nächste Jahr hinein zum Teil deutlich behindern. Ein Wachstum beim Umsatz und im Export für das Jahr 2022 dürfte auf Grund des hohen Auftragsbestandes jedoch möglich sein.

Aussichten grundsätzlich gut

Die Gründe für die global zu beobachtende, enorme Investitionsfreudigkeit der holzverarbeiten Industrien sind vielfältig. Die Holzverarbeitung profitiert von einem weltweiten Trend zu nachhaltigen Produkten und zu ressourcenschonen-dem Bauen. Die Hersteller von Holzbearbeitungsmaschinen haben Lösungen für eine effizientere Nutzung von Holz wie auch für den in vielen Märkten gravierenden Fachkräftemangel. Die neuen Möglichkeiten der Digitalisierung und Automatisierung bei Maschinen und Anlagen sind in der Holz- und Möbelindustrie bei weitem noch nicht ausgeschöpft. Die Branche schaut also durchaus optimistisch in die Zukunft, auch wenn die aktuellen Probleme den Alltag in den Unternehmen auf bisher ungekannte Weise erschweren.

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Jasmin McNally

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